LITERATUR-EMPFEHLUNGEN:
JANA REVEDINS BUCH ÜBER „FRAU BAUHAUS“
Das MAG - 03.23
Von Cristina Morozzi
Jana Revedins biografischer Roman über „Frau Bauhaus“
Dieser biografische Roman (erschienen 2020 in italienischer Sprache bei Neri Pozza (Vicenza)) ist nicht nur ein weiteres theoretisches Buch über das Bauhaus, sondern die persönliche und berufliche Geschichte von Walter Gropius, dem Gründer der Weimarer Kunst- und Designschule, und Ise, der Bibliothekar, der seine Frau wurde.
Als sie wenige Monate nach ihrer Bekanntschaft Gropius heiratete, heiratete Ise auch das Bauhaus-Projekt, wurde dessen wichtigste Unterstützerin und arbeitete unermüdlich daran, es zu fördern, so sehr, dass sie sich den Spitznamen „Frau Bauhaus“ einbrachte.
Teil der Geschichte sind auch die verschiedenen Charaktere, Studenten und Lehrer der Akademie, die an der Begründung der Designprinzipien mitgewirkt haben: allen voran der Ungar László Moholy-Nagy, der Design als eine Haltung definierte und ihre menschliche Seite untersuchte; Marcel Breuer, Designer des berühmten und zeitlosen Wassily-Stuhls mit Metallrohrgestell und Ledersitz, der die klassischen Polstersessel verdrängen sollte; und Bruno Taut, Autor des Aufsatzes The Habitable Apartment.
Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs, der Rassengesetze und einer neuen Lebensphilosophie, die, wie das Zuhause von Walter und Ise, große, helle Räume, weiße Wände und wesentliche Möbel vorsah.
Das Bauhaus wurde 1933 von Hitlers Partei geschlossen, die im Dessauer Stadtrat die absolute Mehrheit errungen hatte.
