WAS IST EIN ZEITGEMÄSSES JUWEL?
von Camilla Carli
Die Geschichte hat den Schmuck äußerstmit Kleidung und dem Körper verbunden gesehen, obwohl seine wahre Identität heute frei von jeglichem Materialismus ist. Der Schmuck war auch immer ein Symbol, das mit einem Ereignis oder einer Erinnerung verbunden ist, wie Glauben, Solitär, ein Abschlussgeschenk ... Im Laufe der Jahre haben Künstler und Kreative neue Richtungen eingeschlagen, unbekannte Horizonte erkundet, wo die Freiheit der Wahl neue Lösungen und Sichtweisen gebracht hat, auf denen die Welt der Geschichte weiterhin wächst und Geschichte schreibt.
Die Goldschmiedekunst spricht heute die Sprache derVielseitigkeit: glänzend, mattiert oder bereichert mit mehrfarbigen Steinen und Diamanten. Die Schmuckstücke sind Mikrokultur, Kunstobjekte in limitierter Auflage, oft in Einzelstücken oder Mini-Serien produziert, wodurch sie eine eigene Autonomie erlangen, bei der der Körper nützlich, aber nicht wesentlich wird. Heute ist das Material nicht mehr nur Edelmetall und Steine, sondern auch eine Suche nachalternativen Materialienwie Harze, Leder und wiederverwendete Materialien. Der Einsatz von organischen, innovativen, natürlichen Materialien wie Stoff, Wolle, Keramik, Kunststoff, Holz, Reis, Kaffee, Glas, Marmor, Papier trägt zu einer Neudefinition der Vielseitigkeit, des Status und des Erscheinungsbildes eines Schmuckstücks bei.
Der zeitgenössische Schmuck ist auchPersonalisierung: Er wird oft auf Kundenwunsch gefertigt, der Stein, Farbe, Design oder Gravur wählen kann, denn das Ohr ist ein Handwerker, der Erinnerung oder Unbeweglichkeit in Realität verwandelt. Italien ist ein Land mit einer jahrtausendealten Goldschmiedekultur: Die ersten mit Wachsausschmelzverfahren hergestellten Objekte wurden in der etruskischen Kunst gefunden, wo wir prächtige Beispiele von Goldschmieden gesehen haben, die das zeitgenössische Design heute prägen.
Heute wurde das Design zeitgenössischen Schmucks durch das Aufkommen vonCAD-Design und 3D-Druckern revolutioniert: Diese neuen Technologien ermöglichen die Herstellung von Modellen mit einem Präzisionsgrad, der zuvor nie erreicht wurde. Das gießbare Harzobjekt kann auf eine Gießachse aufgesetzt werden, genau wie im jahrtausendealten Wachsausschmelzverfahren. Diese neuen Medien werden eine Verbindung von Technologie und der jahrtausendealten Geschichte des italienischen "Know-hows" in der Welt des zeitgenössischen Schmucks ermöglichen.
