Nachhaltige Weihnachtsbäume aus Holz und Pappe
AlleSEIDENBEZIRK UND COMO: EINE GESCHICHTE IN DER TEXTILGESCHICHTE
von Maria Laura Berlinguer
Como und das Seidenviertel: eine Geschichte aus der Textilgeschichte
Ein Wort – mehrere Sorten edler Stoffe
Sagt man nur Seide, erinnert man sich sofort an leichte Tücher, die die Haut umschmeicheln, wie sie beispielsweise von Design Italy ausgewählt wurden. Viele Sorten Seidenstoffe aus dem Manufakturbezirk Como haben Italien seit dem 18. Jahrhundert weltweit bekannt gemacht: Taft, Organza, Chiffon, Damast, Brokat und Duchesse. Eine große Vielfalt für nur einen Stoff, der für Qualität steht: Como-Seide. 95 % der gesamten italienischen Seidenproduktion und 80 % der europäischen Seidenproduktion werden in Como hergestellt, und die hervorragende Qualität der italienischen Seide wird von kleinen, oft familiengeführten Betrieben gewährleistet, in denen Weben ein Synonym für das Schaffen, Leben geben, Aufbau einer Geschichte eines Herstellungsprozesses, der im Einklang mit der Tradition lebt und wiederbelebt.
Italienische Seide und Deutschland, eine nie endende Liebe
Zu den Künstlerinnen, die Design Italy ausgewählt hat, um die traditionelle Seidenproduktion in Como zu verbessern, gehört Stephanie Schenck, eine gebürtige Deutsche, aber im Herzen Italienerin, da sie eigentlich nach Italien gezogen ist, um ihre Foulards zu kreieren, die zu floralen und geometrischen Mustern passen. Schencks Geschichte erinnert an die Ursprünge des Seidenviertels von Como: Mitte des 18. Jahrhunderts waren die wichtigsten deutschen Messen und die Stadt Wien tatsächlich die beiden Märkte, die den größten Teil der italienischen Produktion absorbierten. Die geografische Lage von Como, an der Schnittstelle zwischen Mailand und Nordeuropa gelegen, erklärt gut, warum sich der Seidenproduktionsprozess so schnell durchsetzte. Auch heute noch spielt Como seine Rolle als Rohstoffproduzent für die Modehauptstadt Mailand. Die Foulards von Schenck sind der lebende Beweis dafür: Modernes Design und handgezeichnete Musterbasis, um die Einzigartigkeit eines Stoffes aufrechtzuerhalten, der maßgeschneidert werden muss, weil er nicht in Massenproduktion hergestellt werden kann und seine wesentlichen Merkmale eine Kleinserienproduktion erfordern.
Himmel und Wasser auf einem Foulard, so wird die Landschaft zum Protagonisten
Seide und Como bilden ein untrennbares Paar, und das lässt sich gut an den Tüchern von Adima erkennen, der von Alessandra Benetatos gegründeten Marke, die in all ihren Tüchern eine innige Suche ausdrückt, den Drang einer Seele, Harmonie mit der Natur zu finden. Wasser ist der absolute Protagonist, das Urelement, das vor allem die Geburt symbolisiert. Benetatos lässt sich vom Wasser inspirieren, um ihre Regenerationsreise zu beginnen. So werden die Wassereffekte auf den großen Schals zu einem Sprung in den See, um ihre eigenen Ursprünge zurückzuverfolgen und nach Heilung zu suchen. Ihre ersten Schritte machte die Designerin in ihrem familiengeführten Textilunternehmen und übertrug später, „vom Wasser fasziniert“, wie sie es nennt, ihre Meditationen auf Seide. Jeder Adima-Schal, sagt Benetatos, entspringt einem Know-how „des Herzens“. Aber wie bei italienischen Exzellenzen geht Leidenschaft immer Hand in Hand mit handwerklicher Technik, denn nur wenn man Erfahrung in der Vielseitigkeit von Seide hat, ist man in der Lage, Zeichnungen auf Stoff zu übertragen, die Momentaufnahmen genau des Augenblicks sind, in dem der Geist sich selbst wiederentdeckt.
...und Seide wird zum Kunstwerk
Wer aus einem Foulard ein Designobjekt machen möchte, kommt an den Siebdrucktechniken aus dem Stadtteil Como nicht vorbei. Dies ist der Fall bei Jpc Universe, die, um ihr Motto „Die Zukunft durch die Vergangenheit erreichen“ in die Realität umzusetzen, ein traditionelles Material wie Seide neu interpretierten, um daraus ein Kunstwerk zu machen. Ihre von zeitgenössischen Künstlern entworfenen Foulards können als klassischstes Kleidungsstück getragen werden, sehen aber auch in einem Bilderrahmen perfekt aus.