DESIGN ITALY EDITORIAL von Ranieri: Nachhaltige Mode und die positive Seite der Pandemie

Die Verbraucher interessieren sich zunehmend für Nachhaltigkeit und ESG-Themen. Lesen Sie den Leitartikel von Ranieri und erfahren Sie, wie die Pandemie dazu beigetragen hat, dieses Bewusstsein auch in der Modebranche zu schärfen.

Es gibt eine Verbindung zwischen nachhaltiger Mode und Pandemie. Das mag auf den ersten Blick nicht so intuitiv erscheinen, aber es gibt ihn tatsächlich. Und es ist eine Verbindung, die auch eine gemeinsame positive Wirkung haben kann. Der Auslöser ist einfacher als erwartet: Mehr Zeit zu Hause, um während der Sperrzeiten online einzukaufen, hat die Auswahlkriterien der Verbraucher erweitert, die sich bei ihren Kaufpräferenzen zunehmend auf ESG-Themen konzentrieren. Dies gilt selbst für die Segmente, die scheinbar weniger mit Nachhaltigkeitsfragen zu tun haben, wie z. B. die Modewelt.


Eine von Trustpilot, einer der bekanntesten Online-Review-Plattformen, durchgeführte Untersuchung zeigt, dass 80 % der Verbraucher weltweit inzwischen Unternehmen bevorzugen, die sich stärker auf ESG-Themen konzentrieren. In Italien ist der Anteil sogar noch höher: 92 % der Befragten in unserem Land sind bereit, nicht mehr bei einem Modeunternehmen zu kaufen, das die ESG-Standards nicht einhält.


Auch zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor gibt es keinen Mangel an Korrelation. Das Ziel der Branche, um in jeder Hinsicht von nachhaltiger Mode sprechen zu können, besteht darin, sich an den Leitlinien des Pariser Abkommens zu orientieren. Nach aktuellen Prognosen wird die Modeindustrie im Jahr 2030 rund 2,7 Milliarden Tonnen CO2 ausstoßen, was mehr als 4 % der weltweiten Emissionen entspricht. Der erste offizielle Schritt auf diesem Weg war der Modepakt, ein Dokument, das bisher von mehr als 60 Akteuren der Modeindustrie auf globaler Ebene unterzeichnet wurde (d. h. von etwa einem Drittel des Gesamtumsatzes der Branche) und sich auf drei gemeinsame grundlegende Ziele konzentriert: die Eindämmung der globalen Erwärmung, die Wiederherstellung der Artenvielfalt und den Schutz der Ozeane. Ohne die langfristige Perspektive des grundlegenden Ziels zu vernachlässigen: die Erreichung der Kohlenstoffneutralität bis 2050.



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